Wild und ungezĂ€hmt, in schĂ€umendem Ăbermut oder leise plĂ€tschernd: Das Element Wasser zeigt sich in Tirol in vielerlei Form. Rund 10.000 Quellen mit etwa 1,5 Milliarden Kubikmeter Wasser entspringen in den Tiroler Bergen. Im GroĂteil der etwa 600 Seen, Weiher und Teiche gibt Wasser mit TrinkwasserqualitĂ€t. Und an einem heiĂen Sommertag gibt es kaum Schöneres, als sich mit einem Sprung in einen der zahlreichen Badeseen abzukĂŒhlen. Und GĂ€ste der Chalets Cristall und Josi können haben einen ganz besonderen Vorteil: Sie können das erst kĂŒrzlich neu errichtete Alpenbad Leutasch kostenlos besuchen: http://www.alpenbad-leutasch.at/. Ăbrigens: unser Wasser hat heilende Kraft! In unmittelbarer NĂ€he des Chalet Cristall finden Sie eine Reihe von wunderschönen Naturseen:
NATUR UND KULTUR â DIE SEEN IN UND RUND UM LEUTASCH
Von jeher ist die reizvolle Landschaft unserer Ferienregion von Seen bestimmt worden. Sie als bloĂe Wasserspeicher oder Naherholungsgebiete zu bezeichnen, wird ihnen nicht gerecht. Die Seen sind durch ihre historisch-namensprĂ€gende Komponente und ein rĂ€tselhaftes NaturphĂ€nomen besonders interessant.
Der Weidachsee
Er wird im berĂŒhmten Fischereibuch Kaiser Maximilians aus dem Jahre 1500 als âSeele in der Leutaschâ erwĂ€hnt. Das Fischereirecht am Weidachsee und an der Leutascher Ache befindet sich heute im Besitz von Dr. Thomas Angerer. Er betreibt einen von der Landwirtschaftskammer anerkannten QualitĂ€tsfischzuchtbetrieb und ist auf die Produktion von Besatz- und Speiseforellen spezialisiert.
GezĂŒchtet werden Bach- und Regenbogenforellen sowie Bachsaiblinge. In wunderschöner und naturnaher Lage hat man am 4,5 ha groĂen Weidachsee die Möglichkeit von April bis Oktober ohne Voranmeldung zu angeln. Der See eignet sich hervorragend fĂŒr Fliegenfischer, da von einem 600 m langen
Holzsteg gefischt wird.
Der Möserer See
Etwa 15 Minuten oberhalb von Mösern liegt in idyllischer Waldeinsamkeit, eingebettet in einer mit MorĂ€nenschutt ausgepolsterten Felswanne, der kleine, bis zu 11 m tiefe Möserer See (1.292 m). Obwohl er sich im Naturschutzgebiet befindet (im Flachwasser gibt es Fieberklee, in UfernĂ€he blĂŒhen Alpenrosen und er dient als Brutplatz fĂŒr verschiedene Wasservögel), ist hier das Baden erlaubt. Er gilt als einer der wĂ€rmsten Badeseen Tirols. Einkehrmöglichkeit bietet die âMöserer Seestubânâ.
Wildmoossee und Lottensee - NaturphÀnomene
Nahe des idyllisch gelegenen Möserer Sees auf dem Plateau Wildmoos (1320 m), einem beliebten Naherholungsgebiet in der NĂ€he Seefelds, gibt es ein sehr interessantes NaturphĂ€nomen zu beobachten: Wie aus dem Nichts bilden sich inmitten grĂŒner Wiesen, LĂ€rchen- und BirkenwĂ€ldern zwei Seen, der Wildmoossee und der Lottensee.
Dieses a-periodische (nicht regelmĂ€Ăig) auftretende âNaturwunderâ ergibt sich wahrscheinlich aus einem Zusammenspiel des Wasserstandes in den unterirdischen Karstsystemen aufgrund des FrĂŒhjahrsniederschlages und der Schneeschmelze. Der Boden unterhalb dieser Seen dĂŒrfte stark verkarstet sein, das GefĂ€Ăsystem ist allerdings nach unten abgedichtet. Beim Einsetzen des Tauwetters im FrĂŒhjahr fĂŒllen sich die unterirdischen GefĂ€Ăe mit Wasser, der Ăberlauf ĂŒberschwemmt die Wiesenmulden und bildet Seen, die aber oft schon nach einigen Wochen wieder verschwinden. Interessanterweise steigt in manchen Jahren der Wasserspiegel auch noch nach der Schneeschmelze weiter an, wobei das Wasser in Springquellen aus der Tiefe sprudelt.
Die Seen bleiben dann den ganzen Sommer mit konstantem Wasserstand bestehen - und sind auch zum Baden geeignet â im Herbst lĂ€uft der See dann plötzlich in zwei bis drei Wochen aus. Trotz vielfĂ€ltiger Versuche, das Auftreten der Seen vorherbestimmen zu wollen, ist dies nicht gelungen. Die exakten Ursachen fĂŒr das Auftreten bzw. das Ausbleiben der Seen sind nicht genau definierbar.
Der Ablasssee â Namensgeber des Seekirchls
Dieser (leider nicht mehr existente) See erklĂ€rt die Bezeichnung der Heiligkreuzkirche als âSeekirchlâ. Von Herzog Sigmund dem MĂŒnzreichen (1427-1496) als Fischteich angelegt, umgab er die 1666 fertig gestellte, ursprĂŒnglich auf einer Felseninsel stehende Kirche, die durch eine BrĂŒcke mit dem Festland verbunden war. Der See war etwa 30 ha groĂ und wurde 1808 an den Posthalter von Seefeld verkauft. Dieser lieĂ ihn (wahrscheinlich wegen mangelnden Fischertrages bzw. fehlender Abnehmer) trockenlegen. Allerdings inspiriert die damalige Existenz dieses Sees bis heute (Landschafts-) Architekten, die eine âWiederauflageâ der WasserflĂ€che am Seekirchl befĂŒrworten.
Der Wildsee
NamensprĂ€gend fĂŒr die 1022 erstmals urkundlich erwĂ€hnte Ansiedlung âSeveltâ (Feld am See) dĂŒrfte der schon damals existente Wildsee gewesen sein. Zur Zeit Kaiser Maximilians wurde dort eine Fischart eingesetzt, welche dem See seinen âzweitenâ Namen gab (âLampretenseeâ). Allerdings war die wirtschaftliche Nutzung des Sees nur auf wenige Jahrzehnte beschrĂ€nkt. Er trug und trĂ€gt weiterhin zur Schönheit der Seefelder HochflĂ€che bei und ist heute mit seinen zwei Strandbadanlagen ein beliebter Badesee. Das sĂŒdliche Ufer des Sees mit dem Reither Moor ist wegen seiner botanischen Besonderheiten seit 1926 Naturschutzgebiet.
Kaltwassersee - RosshĂŒtte
Der kĂŒnstlich geschaffene Kaltwassersee wurde im Jahr 2002 zur Beschneiung des Schigebiet RosshĂŒtte erbaut. Er faĂt ca. 70.000 mÂł Wasser, welche zur Versorgung der 180 Schneekanonen des Schigebietes verwendet werden. Im Sommer eignet sich der Kaltwassersee hervorragend fĂŒr eine kleine Rundwanderung in luftiger Höhe.
QUELLEN:
Pinzer, Beatrix und Egon: Urlaubsregion Seefeld. Leutasch-Mösern/Buchen-Reith-
Scharnitz-Seefeld, Landschaft â Kultur â Lebensraum. Innsbruck, 2003. Schatz, Mechthild
und Sailer, Gerhard: Seefeld. Zell a. See, 1974.